Definition
Der Determinismus lehnt den Zufall komplett ab:
Determinismus (von lateinisch: determinare abgrenzen, bestimmen) ist eine philosophische Denkrichtung, die davon ausgeht, alle Ereignisse laufen nach vorher festgelegten Gesetzen ab.
Deterministen vertreten die Meinung, dass bei bekannten Naturgesetzen und bekanntem Anfangszustand der weitere Ablauf aller Ereignisse prinzipiell vorausberechenbar sei.
Deterministische Bereiche
Im Computer fällt es offensichtlich schwer echten Zufall zu erzeugen . Der digitale Computer ist zunächst einmal eine deterministische Maschine und bis ins letzte Bit berechenbar. Durch Pseudozufallszahlen versucht man den echten Zufall nachzuahmen.
In den Planetensystemen ist es offensichtlich relativ einfach über Jahrtausende korrekte Vorausberechnungen zu machen . Hier ist der Zufall durch riesige Massekonzentrationen weitgehend außer Kraft gesetzt worden.
Im Schachspiel steckt kein Zufall . Außer ganz am Anfang , wenn verlost wird, wer anfangen darf. Man kann natürlich die Steine zufällig setzen , dann wird man aber schnell verlieren . Wenn man gut spielen will muß man möglichst deterministisch spielen und alle sich ergebenden Möglichkeiten so weit und so tief wie möglich vorausberechnen. Deswegen spielen Computer auch so gerne und so gut Schach .
Die meisten menschlichen Handlungen sind kein Zufall sondern teilweise unterbewußtes Abwägen von Alternativen und Auswahl der zum gegebenen Zeitpunkt anscheinend vorteilhaftesten. ( Ökonomie des Alltagslebens )
Nichtdeterministische Bereiche
der einfachste Zufallsapparat ist die Münze oder die Urne mit 2 Kugeln
Zufall steckt:
in den Lottozahlen ,
im Würfel
im Roulettetisch
in Gasmolekülen E http://dcbwww.unibe.ch/groups/schumacher/happy.html
in der Brownsche Molekularbewegung
E http://www.phys.virginia.edu/classes/109N/more_stuff/Applets/brownian/brownian.html
im radioaktiven Zerfall des Urans
wird wirksam bei der Befruchtung einer Eizelle und der Fixierung des Geschlechtes
Beispiele für teilweise zufällige Ereignisse
Geschlecht eines Neugeborenen weiblich (W) oder männlich (M)
Kursänderung von Aktien unendlich viele Möglichkeiten
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Determinismus (von lateinisch: determinare abgrenzen, bestimmen) ist eine philosophische Denkrichtung, die davon ausgeht, alle Ereignisse liefen nach vorher festgelegten Gesetzen ab.
Deterministen vertreten die Meinung, dass bei bekannten Naturgesetzen und bekanntem Anfangszustand der weitere Ablauf aller Ereignisse prinzipiell vorausberechenbar sei.
Es gibt verschiedene Varianten des Determinismus, die mehr oder minder streng die Vorausberechenbarkeit aller Ereignisse vertreten.
Die Existenz des echten Zufalls wird vom Determinismus bezweifelt.
Die Existenz eines freien Willens wird von vielen Deterministen bezweifelt.
Eine wichtige Einteilung des Determinismus ist folgende Unterscheidung
- allgemeiner Determinismus
- Das ganze Weltgeschehen läuft deterministisch ab. Es gibt keinen echten Zufall.
- persönlicher Determinismus
- Der Mensch ist in seinem Willen durch äußere oder innere Ursachen vorherbestimmt und nicht frei. Es gibt keinen freien Willen.
Nicht mit dem Determinismus verwechselt werden sollte die Kausalität, welche besagt, dass gegenwärtige Ereignisse nur von vergangenen Ereignissen beeinflusst werden können. So ist z.B. die Quantenmechanik nach der üblichen Interpretation zwar kausal, aber nicht deterministisch (wegen des Zufallselements bei Messungen).
Auch in der Religion und Theologie spielt der Determinismus eine gewisse Rolle, da in der christlichen Vorstellung von Gott, dieser in seiner Allmacht alles vorherbestimmt, so dass es keinen echten freien Willen seiner Menschenkinder geben kann.
Deterministischer Algorithmus
Ein Algoritmus besteht aus Operationen. Die Operationen sind miteinander in einer Sequenz, Selektion oder Iteration verbunden.
Die Ausführung der Operationen in ihrer sequentiellen, selektiven oder iterativen Reihenfolge sind eindeutig festgelegt. Zu jedem Zeitpunkt der Ausführung deterministischer Algorithmen besteht somit höchstens eine Möglichkeit der Fortsetzung.
siehe auch: Berechenbarkeit, Zufallsgenerator, Pseudozufallszahl, Indeterminismus, Deterministischer Algorithmus
- Der Computer als deterministische Maschine
- Das Planetensystem als deterministisches System
Unterarten des Determinismus
- harter Determinismus
- weicher Determinismus
- logischer Determinismus
- biologischer Determinismus
- genetischer Determinismus
- Lebewesen sind nur Marionetten ihrer Gene
- infantiler Determinismus
- kindliche psychische Traumata und daraus resultierende Störungen lassen sich angeblich nicht mehr beheben.
Vertreter des Determinismus
- Baruch Spinoza (1632 – 1677)
- Paul de Holbach (1723 – 1789)
- Pierre Simon Laplace
- Gottfried Wilhelm Leibniz
- Thomas Hobbes
- John Locke
- David Hume
- J. S. Mill
- Ayer
- Ted Honderich
- Gottfried Seebaß
Zitate
Der berühmte französische Mathematiker und Physiker Pierre Simon de Laplace brüstete sich damit, daß ihm ein vollständiges Wissen über die gegenwärtige Welt und alle ihre Prozesse erlauben würde, die Zukunft bis zur Unendlichkeit vorherzusagen.
Literatur zum Thema
- Pothast, Ulrich: Seminar: Freies Handeln und Determinismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1978.
- Steinvorth, Ulrich: Freiheitstheorien in der Philosophie der Neuzeit. 2., Darmstadt: WBG, 1994.
- Walter, Henrik: Neurophilosophie der Willensfreiheit. Von libertarischen Illusionen zum Konzept natürlicher Autonomie. Paderborn: Mentis, 1998.
Links
- physikalischer Determinismus und seine Grenzen (http://theotp1.physik.uni-ulm.de/~schu/komplex/lec1.html)
- philosophische Literatur zum Thema (http://beat.doebe.li/bibliothek/w00099.html)
- Determinismus in der nichtlinearen Dynamik (http://nld.physik.uni-mainz.de/az_determinismus.htm)
- http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2002/07-11-Huettemann.html
- http://members.aol.com/gewanne/determ.htm
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