Klammeraffe
Der @ geschriebene Buchstabe, der auch als „Klammeraffe“ bzw. „Affenschwanz“, „Affenohr“ oder „Affenschaukel“ in der deutschen Umgangssprache bekannt ist, gilt in Deutschland als ein allgemein bekanntes Symbol für das Internet allgemein und E-Mails im speziellen.
Man bekommt den Klammeraffen durch Drücken der Taste Alt GR und der Taste Q gemeinsam. Man kann das Symbol auch mittels der Alt Taste und der Ziffer 64 bekommen .
Ursprünglich bedeutet „@“ im Englischen Geschäftsverkehr dasselbe wie „à“ im Deutschen („4 Zitronen à 20 Cent“ <–> „4 lemons @ 20 cents“). Da es im kaufmännischen Bereich in anglophonen Ländern häufig verwendet wurde, gelangte es sehr bald auf Schreibmaschinen und so letztendlich auch auf deutsche Computertastaturen.
Die beiden Schreibweisen „à“ und @ nahmen beide ihren Ursprung im Französischen. Im Englischen wird durchgängig die Aussprache at (wie in „I’m at home“) benutzt und das Zeichen heißt commercial at. Das @ wird im Deutschen teilweise auch als „à“ oder sogar als „shift-alpha“ ausgesprochen.
Als bei der Erfindung der E-Mail im ARPA-Netz (ca. 1971) nach einem noch ungenutzten Zeichen im Schriftsatz amerikanischer Fernschreiber (ASCII) gesucht wurde, das Benutzer- und Rechnername eindeutig trennen sollte, stieß man auf das @ und benutzte es als „at“-Symbol in E-Mail-Adressen. Das Zeichen passte so auch von der Benennung her, bezeichnete der Benutzername doch einen einzelnen Benutzer und der Rechnername ursrprünglich meist den Großrechner des Betriebs oder Instituts, wo er arbeitete.
In älteren Programmiersprachen (z. B. BASIC, dBase) wurde @ manchmal auch als Operator für Positionsangaben verwendet, der BASIC-Befehl PRINT @ 12,10,“HALLO“ stallt zum Beispiel das Wort „HALLO“ in der zehnten Zeile und ab der zwölften Spalte des Bildschirms dar.
Die spezielle Assoziation mit dem Internet in Deutschland ergibt sich schlicht daraus, dass das Zeichen hierzulande vor dem Internet-Boom höchstens Programmierern und Heimcomputer-Nutzern bekannt war, da es im deutschen Schriftverkehr traditionell keine Rolle spielte. Im englischen Sprachraum dagegen war das Zeichen bereits vorher lange in Gebrauch, daher existiert eine derartige Assoziation dort nicht.
Seit Anfang 2004 ist der Klammeraffe auch offizieller Bestandteil des Morsecodes.
Punkt 1
Woher stammt das @-Zeichen ?
Das Zeichen erfanden Mönche im Mittelalter. „Nach“ entspricht dem lateinischen „ad“. Beide Buchstaben wurden zu einem Zeichen.
Das Zeichen, daß heutzutage zum festen Bestandteil aller E-Mail- Adressen gehört, ist kein Kind des Informationszeitalters. Die Suche nach seinem Ursprung führt uns ins Mittelalter zurück. Damals verbrachten die Mönche viel Zeit damit, umfangreiche Werke abzuschreiben. Das @ dürfte ihnen dabei als stenographisches Zeichen gedient haben.
Die Mönche des Mittelalters, die schreiben konnten, schrieben allesamt mit Gänsefedern. Um sich diese extrem zeitaufwendige Arbeit zu erleichtern, führten sie Ligaturen bzw. Buchstabenverbindungen ein. Das Wort „nach“ entspricht im lateinischen „ad“.
Im @-Zeichen sind also das „a“ und das „d“ zu einer einzigen Drucktype verschmolzen. Als später dann die Buchdruckerkunst erfunden wurde, bekam @ eine andere Bedeutung, wurde in Handelskreisen als Zeichen für „pro Einheit“ eingesetzt. Mit der Erfindung der Schreibmaschine vor mehr als 100 Jahren erhielt @ vielererorts eine eigene Taste.
Zum großen Druchbruch kam es aber erst 1972, als der Amerikaner Ray Tomlinson ein Zeichen suchte, um den Personennamen vom Namen des Servers zu trennen. Er entschied sich für @, weil es in keinem Namen vorkommt und deshalb leicht von anderen Zeichen zu unterscheiden ist.
Quelle: Illustrierte Wissenschaft, 12, 1999